ZWANZIGSTES JAHRHUNDERT
O mein Jahrhundert!
An deine Himmel trommeln Propeller,
Es kämpft der Vogelmensch,
Der romantische Abenteurer, mit Gott.
Aus dem Grammophon
Steigt der metallene Phönix
Und singt das automatische Lied;
Denn was sollen uns noch die echten Vögel?
Schon sterben die Wälder
An den Städten.
Was sollen uns grüne Teiche mit Weiden ?
(Es ist zuviel Leid in der Welt, um zu träumen!)
Was die gelben Punkte, die Sterne?
Was die Sonnenuntergänge
Jeden Abend um sieben ?
Gegen magische X-Strahlen
Und der Kunstsonne Violett ?
Wir brauchen die neue Landschaft der Stadt,
Den Tanz der Turbinen,
Den öligen Atem der Maschine.
Benzmotoren und Radium allein schützen
Gegen Uebelkeit vor dem Leben.
Eine Lichtreklame erschüttert mehr
Als der Mond,
Ein Pianola im Vorstadtcafe
Löst tiefer meine Verzweiflung,
Als alle Nachtigallen.
Die Hochbahn berauscht mehr
Als ein gotischer Dom.
Wir beten in Kinos
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Die kurbelnde Schicksalsgöttin an,
In allen Expreßzügen
Sitzt unsre Sehnsucht.
Das Herz funktioniert elektrisch,
Das rote Signal . . .
0 kosmisches Gefühl der Schnelligkeit!
Du mein Jahrhundert!
Elektrisch getriebenes,
Rennfahrer gegen die Sonne,
^ Scheinwerfer gegen die Sterne,
Ich bin dein!
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Pubblicato da avodaf
Ich bin ein Lehrer. Das ist alles
I'm a teacher, that's it.
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